Mit dem jungen Vorstandsvorsitzenden der bekannten Edding AG Per Ledermann startet das deutsche Traditionsunternehmen in die Zukunft. Kurz nach der Übernahme seiner neuen Aufgaben, gab der erfolgreiche Geschäftsmann seine Strategie 2020 für das deutsche Unternehmen, dass nicht nur die bekannten Filzstifte herstellt, der Öffentlichkeit bekannt. Die Zukunft soll einiges für die Mitarbeiter bereithalten: Die Firma soll global werden und sich auch auf dem internationalen Markt weiter behaupten. Der junge Vorstandsvorsitzende will die Marktpalette des börsennotierten Büroartikel-Herstellers aus Ahrensburg in Schleswig-Holstein ausweiten und die Märkte im Ausland angreifen.
Das Unternehmen
Die Firma selbst wurde 1960 von Carl-Wilhelm Edding und Volker Ledermann gegründet. Während der Erstere Ende der 1980er Jahre aus dem Unternehmen ausstieg und dessen Anteile an die Börse gebracht wurden, blieb Ledermann dabei und machte das Unternehmen zu einer Kultfirma. Im Jahre 2015 machte der Büroartikel-Hersteller mit mehr als 600 Mitarbeitern einen Umsatz von knapp 140 Mio. Euro.
Frischer Wind für die Traditionsfirma
Wer ist der neue Chef einer der größten deutschen Traditionsfirmen? Per Ledermann ist ein eher unkonventioneller Firmenchef – von Business-Anzügen und festen Dogmen hält er nichts. Der junge Vater zweier Kinder kleidet sich leger, setzt sich erfolgreich für die Umwelt ein und ist offen für neue Ideen. Der Firmensitz in Ahrensburg ist überraschend anders als viele andere Unternehmen. Statt Rasenmäher kürzen hier die firmeneigenen Schafe den Rasen. Aus Gründen des Umweltschutzes versteht sich.
Nicht wie bei anderen Söhnen großer Familienunternehmen war für Per Ledermann von Beginn an klar, dass er in das Unternehmen einsteigen und es schließlich leiten wollte. Zunächst probierte er sich aus, studierte Rechtswissenschaften nach bestandenem Abitur und verdiente sich als Bedienung in Bars sein Taschengeld. Nach den wilden Jahren verfolgte er aber schnell das Ziel in die Firma seines Vaters einzusteigen und absolvierte seinen Abschluss in Betriebswirtschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Neue Wege im Büroartikelmarkt
Da sich der Büroartikelmarkt in Deutschland in den letzten Jahren gravierend verändert hat und die Edding AG mit ihrem Umsatz schwächelte, beschloss der junge Firmenchef andere Wege einzuschlagen, um seine Firma wieder auf den Erfolgsweg zu führen. Die Digitalisierung macht auch dem deutschen Filzstifte-Hersteller zu schaffen. Während vor ein paar Jahren nahezu jeder seinen Terminkalender mit Kugelschreibern gefüllt hat, benutzten die meisten ihre Planer-Apps auf den Smartphones oder ihren Tablets. Auch in der Zukunft wird die Firma weiterhin klassische Büroartikel herstellen. Dennoch wird sich auch am Digitalisierungstrend beteiligt. Mit ins Sortiment Eddings kam deswegen auch der Bereich visuelle Kommunikation mit digitalen E-Screens und Whiteboards, die der Firma helfen sollen sich auch in Zukunft auf dem schwierigen Markt behaupten zu können. Dabei setzt er auf Internationalität und eine breite Produktpalette.
Die Zukunftschancen des Stifte-Herstellers
Bei seinen Mitarbeitern jedoch verfolgt er die Vertrauensstrategie: Nur langjährige, zufriedene Mitarbeiter und Teamarbeit sichern das Überleben des Traditionsunternehmens. Auch bei der neuen Strategiefindung für das Unternehmen hat Per Ledermann seine Mitarbeiter teilhaben lassen und zu einem Brainstorming für neue Ideen eingeladen. So könne das deutsche Familienunternehmen erfolgreich in die Zukunft starten, erklärt Per Ledermann zufrieden. Der junge Chef ist zudem auch für ungewöhnliche Vorschläge offen. Derzeit wird getestet, ob sich der Büro-Artikelhersteller auch auf dem Nagellack-Markt behaupten kann. Hierzu muss die Firma gänzlich andere Vertriebswege erschließen und auf einen anderen Kundenbereich setzen.