Am 28. 10. 2022 übernahm der amerikanische Unternehmer Elon Musk den Microblogging-Dienst Twitter für 44,2 Milliarden Euro und kündigte wenige Tage später die Hälfte der Mitarbeiter. Eine plötzliche und unvorhergesehene Entlassung ist für Arbeitnehmer mit schweren finanziellen Einbußen verbunden und in Deutschland nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, obwohl es immer wieder vorkommt. Wer davon betroffen ist, braucht das nicht einfach hinzunehmen, sondern sollte sich Hilfe holen.

Unterstützung beim Betriebsrat suchen

Eine ungerechtfertigte Kündigung gehört zu den häufigsten juristischen Problemen im Betrieb. Immer wieder kommt es darüber hinaus vor, dass Mitarbeiter nicht gerechtfertigte Abmahnungen bekommen, schikaniert, gemobbt oder sexuell belästigt werden. Angestellte sind dem nicht hilflos ausgeliefert, sondern können sich dagegen wehren.
Bei größeren Firmen lohnt sich der Gang zum Betriebsrat. Hier bekommt der Mitarbeiter eine kostenlose Beratung und kann sich über die Situation klar werden. Der Betriebsrat unterstützt den Mitarbeiter auch konkret. So hat dieser bei einem Personalgespräch – die häufig einer Abmahnung oder Kündigung vorausgehen – das Recht, den Betriebsrat mitzunehmen.

Einen Anwalt aufsuchen

Der häufigste Grund für die Suche nach rechtlicher Hilfe ist die Kündigung. Diese ist oft nicht gerechtfertigt und kann angefochten werden, etwa wenn

  • sie nicht in schriftlicher Form erfolgt
  • sozial ungerechtfertigt ist
  • keine Abmahnung vorausging
  • kein nachvollziehbarer Grund vorliegt

Ob ein Grund für eine Kündigungsschutzklage vorliegt, kann jedoch nur ein Anwalt entscheiden, der dann auch die Klage einreicht. Wer gegen eine Kündigung vorgehen will, sollte sich beeilen, denn nach deren Bekanntgabe muss eine Kündigungsschutzklage innerhalb von drei Wochen beim zuständigen Arbeitsgericht eingereicht werden. Der Arbeitnehmer sollte sich am besten umgehend an einen Rechtsanwalt für Arbeitsrecht in Bielefeld wenden.

Mit diesen Kosten müssen Betroffene rechnen

Viele Betroffene scheuen den Gang zum Rechtsanwalt, weil sie die Kosten fürchten, was bei drohender Arbeitslosigkeit noch schwerer wiegt. Um die Kostenkalkulation zu erleichtern, gibt es bei Arbeitsgerichtsprozessen eine Besonderheit. In der ersten Instanz zahlt jeder die Anwaltskosten selbst. Arbeitnehmer müssen also nicht damit rechnen, dass sie auch den Anwalt des Arbeitgebers zahlen müssen. Die Gerichtskosten hingegen zahlt die unterlegene Partei, die aber bei Arbeitsgerichtsprozessen gering sind.
Bei einer Erstberatung darf der Anwalt nicht mehr als 190 Euro plus Mehrwertsteuer verlangen.

Was kann ein Anwalt bei einer Kündigung tun

Nach dem Einreichen der Kündigungsschutzklage gilt die Kündigung zunächst als unwirksam. Als Erstes wird das Gericht versuchen, einen Vergleich zwischen den Parteien abzuschließen. Finden diese keine Einigung, kommt es zu einer mündlichen Verhandlung. Der Richter versucht auch hier zunächst eine gütliche Einigung zu erzielen. Ist das nicht möglich, erfolgt eine Beweisaufnahme und schließlich ein Urteil.

Fazit

Die Mitarbeiter von Twitter lassen sich die Kündigung durch den neuen Besitzer nicht gefallen und haben Kündigungsschutzklage eingereicht. Dies sollte auch jeder andere Arbeitnehmer in Betracht ziehen, wenn dieser eine Kündigung erhalten hat. Dazu ist eine Beratung durch einen Anwalt notwendig, deren Kosten im Falle einer Klage vor dem Arbeitsgericht überschaubar sind, da Betroffene in erster Instanz nur den eigenen Anwalt bezahlen müssen und die Gerichtskosten niedrig sind.