Erklärvideos als Wachstumstreiber: Warum Unternehmen jetzt investieren sollten

Im digitalen Zeitalter entscheidet nicht mehr allein, was man anbietet, sondern wie man es kommuniziert. Für viele Firmen – insbesondere im Mittelstand – ist die größte Hürde nicht die Produktinnovation, sondern die Verständlichkeit ihrer Botschaft. Genau hier setzen Erklärvideos an: Sie übersetzen komplexe Inhalte in Anschaulichkeit, sie verbinden Emotionales mit Rationalem und sie leisten in Marketing, Vertrieb und Kommunikation einen Hebel, den kaum ein anderes Medium erreicht.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Erklärvideos heute zu den wichtigsten Werkzeugen gehören, wie sie konkret erzeugt werden und worauf Unternehmer achten sollten, wenn sie Erklärvideos als strategisches Element einsetzen wollen.

Warum Erklärvideos heute unverzichtbar sind

  1. Aufmerksamkeit ist der Rohstoff unserer Tage

In einer Welt mit Informationsüberfluss wird Aufmerksamkeit zur Kostbarkeit. Videos werden schneller wahrgenommen und oft länger angesehen als reine Textbeiträge. Ein Erklärvideo kann in wenigen Sekunden Interesse wecken – und damit die Chance auf Aufmerksamkeit realisieren.

  1. Verständnis schafft Vertrauen

Kunden kaufen nicht in erster Linie Produkte – sie kaufen Klarheit. Wer erklärt, zeigt Kompetenz und signalisiert, dass man nicht nur spricht, sondern verstanden werden will. Erklärvideos beseitigen Reibungsverluste, die entstehen, wenn Inhalte zu abstrakt bleiben.

  1. Wirkung auf SEO und Nutzerverhalten

Webseiten mit Videos haben tendenziell bessere SEO-Kennzahlen: höhere Verweildauer, geringere Absprungrate, mehr interne Verlinkungen und potenziell mehr Backlinks durch Teilen und Einbetten. Diese Effekte summieren sich und verbessern die Sichtbarkeit organisch.

  1. Effizienz im Marketing & Vertrieb

Ein gut gemachtes Erklärvideo kann in Sales- oder Marketingprozessen repetitive Erklärungen ersetzen – vom Erstkontakt bis zum Vorverkaufsgespräch. So werden Zeit und Ressourcen frei für strategisch höherwertige Aufgaben.

  1. Vielseitiger Einsatz – intern & extern

Erklärvideos sind nicht nur nach außen wirksam: Sie sind auch ideal für Schulungen, Onboarding oder interne Kommunikation. So bleibt Wissen standardisiert und konsistent, auch bei geografisch verteilten Teams.

Der Produktionsprozess im Überblick

Um wirkungsvolle Erklärvideos zu produzieren, empfiehlt sich eine strukturierte Vorgehensweise:

  1. Ziel & Botschaft definieren
    Klären Sie, welches Ziel das Video verfolgt (z. B. Lead-Generierung, Produktverständnis, Markenpositionierung). Daraus leitet sich die Kernbotschaft ab: Was soll der Zuschauer mitnehmen?
  2. Zielgruppe analysieren
    Wer schaut das Video? Welche Vorkenntnisse, Erwartungen, Bedürfnisse hat diese Gruppe? Die Ansprache, Sprache, Beispiele müssen darauf abgestimmt sein.
  3. Skript & Storyboard entwickeln
    Im Skript legen Sie Text und Ablauf fest; im Storyboard visualisieren Sie Szenen, Übergänge und Bildideen. Diese Phase ist zentral für Klarheit und Wirkung.
  4. Design & Animation / Realfilm
    Je nach Stilwahl (2D, 3D, Hybrid, Realfilm) entstehen Grafiken, Figuren, Szenen oder Filmaufnahmen. Farben, Formen und Animationstempo tragen wesentlich zur emotionalen Wirkung bei.
  5. Vertonung & Sounddesign
    Eine passende Sprecherstimme, Musik und Geräusche sorgen dafür, dass das Video lebendig wirkt. Timing und Klangwelt müssen mit Bild und Inhalt harmonieren.
  6. Feintuning & Abnahme
    Prototypen-Feedbackschleifen, Optimierungen und Testläufe sichern die Qualität. Erst wenn Klarheit, Bildfluss und Audiospur überzeugend sind, erfolgt die finale Ausgabe.
  7. Distribution & Tracking
    Ein Video wirkt erst dann, wenn es gesehen wird. Es sollte auf Website, YouTube, Social Media und ggf. in Mailings eingebunden werden. Wichtige Kennzahlen (Viewrate, Klickrate, Conversion) sollten gemessen und analysiert werden.

Worauf Unternehmer achten sollten – Stolperfallen vermeiden

  • Zu viel Information: Ein häufiges Problem ist die Versuchung, alle Details im Video unterzubringen. Weniger ist meist mehr. Konzentrieren Sie sich auf die Kernbotschaft.
  • Unklare Zielgruppe: Wenn die Zielgruppe nicht präzise definiert ist, kann das Video weder stilistisch noch inhaltlich überzeugen.
  • Unpassender Stil: Ein verspielter Animationsstil passt nicht immer zu einem technischen B2B-Thema – und ein nüchterner Realfilm kann bei Erklärungen zu trocken wirken.
  • Schwache Audioqualität: Bild ohne passende Tonqualität wirkt unprofessionell. Eine gute Sprecherstimme und saubere Vertonung sind essenziell.
  • Fehlender Call-to-Action: Am Ende muss klar sein, was der Zuschauer tun soll – z. B. Kontakt aufnehmen, mehr erfahren oder Demo starten.

Einsatzbeispiele aus der Wirtschaftspraxis

  • Mittelständisches Maschinenbauer-Unternehmen erklärt über ein Erklärvideo, wie eine neue Anlage funktioniert – und reduziert den Vertriebsaufwand im Außendienst.
  • Softwareanbieter nutzt Erklärvideos für Module, sodass Interessenten sofort verstehen, was einzelne Funktionen leisten, noch bevor sie eine Demo buchen.
  • Energieversorger setzt Erklärvideos ein, um komplexe Themen wie Smart Meter, Netzausbau oder Energieeffizienz in verständliche Szenarien zu übersetzen.
  • Dienstleistungsbetriebe kombinieren Erklärfilme mit physischen Werbeartikeln (z. B. QR-Code auf Flyer oder USB-Stick), um analoge und digitale Kommunikation zu vernetzen.

Ausblick: Interaktive & KI-gestützte Erklärvideos

Der Trend führt bereits heute zur Interaktivität: Zuschauer können Themenpfade wählen, zusätzliche Erklärmodule aktivieren oder Szenarien variieren.
Parallel ermöglichen KI-basierte Tools, Videos automatisch an Zielgruppen anzupassen – etwa Sprache, Länge, Beispielkontexte.

Für Unternehmer heißt das: Ein Erklärvideo wird zukünftig kein statisches Format mehr sein, sondern ein dynamisches Medium, das sich an den Nutzer anpasst – in Echtzeit.