In Jogginghose die Arbeit erledigen, Essen und Pause machen, wann Sie möchten und das Ganze in den eigenen vier Wänden. Das sind die ersten Gedanken, wenn es um das Thema Homeoffice geht. Aber so schön, wie es sich immer anhört, ist es leider nicht.

Auch wenn sich die ruhige und gewohnte Umgebung erstmal sehr gut anhören, gibt es bei diesem Arbeitsmodell eine Menge Schattenseiten. Neben fehlenden sozialen Kontakten und der Selbstdisziplin gibt es viele Faktoren, die deutlich unterschätzt werden.

Was bedeutet Homeoffice?

Die Art der Arbeit gibt es bereits seit vielen Jahren. Was noch vor ca. 10 Jahren als Heimarbeit bekannt war, heißt heute Homeoffice. Je nach Art und vor allem Arbeitgeber kann das in unterschiedlichen Umfang stattfinden.

Als klassische Heimarbeit kannte man damals das Stricken oder auch Nähen von Kleidungsstücken. Auch Bügeln war eine sehr beliebte Beschäftigung für zu Hause. In der Regel ist das mit dem Homeoffice von heute nicht mehr zu vergleichen.

Gerade bei Tätigkeiten, die den Bürobereich betreffen, kommt es, heute immer häufiger vor, dass Arbeitnehmer sich ihre Arbeit mit nach Hause nehmen. Das bedeutet, ein Teil wird zu Hause erledigt und der andere Teil bei der Arbeitsstätte.

Es gibt aber auch Beschäftigungen, die komplett von zu Hause aus erledigt werden können. Gerade im Bereich von Telemarketing oder im Bereich Internetmarketing gibt es viele Freiberufler, die so ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen.

Egal bei welcher Art Arbeit von zu Hause. Das Thema Datenschutz spielt hier eine wichtige Rolle. Es geht also bei dem Homeoffice um viele unterschiedliche Dinge, die bereits im Vorfeld unbedingt beachtet werden sollten.

Homeoffice Regelungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Die Regelungen und damit die Gesetze im Bereich Homeoffice befinden sich gerade sehr stark in der Diskussion. Durch die CoronaPandemie haben viele Arbeitgeber ihre Belegschaft das Arbeiten im Homeoffice ermöglicht.

Generell haben Sie jedoch keinen rechtlichen Anspruch auf den Arbeitsplatz zu Hause. Das soll sich jedoch bald ändern. In Zukunft soll es möglich sein, dass der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Homeoffice bei dem Arbeitgeber einreichen kann.

Bis das jedoch soweit ist, wird es noch dauern. Sind Sie also bei einer Firma angestellt, die Ihnen die Möglichkeit gibt zu Hause zu arbeiten, dann geschieht das aus reiner Kulanz und kann jeder Zeit widerrufen werden.

Nutzen Sie Ihren Arbeitsplatz zu Hause regelmäßig, dann gelten auch hier die Arbeitsschutzmaßnahmen. Besonders zu beachten ist hier die Höhe von Stuhl und Schreibtisch.

Ebenso sind aber auch die richtige Beleuchtung und ein passendes Arbeitsumfeld sehr wichtig. Nur wenn Sie gesund und körpergerecht arbeiten können, bleiben Sie auch mit viel Spaß und Elan bei der Sache.

Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, diese Punkte einzuhalten und auch zu überprüfen. Daher darf er auch in Ihre Wohnung, um zu schauen, dass diese Vorschriften auch tatsächlich eingehalten und umgesetzt werden.

Die Menschen, die jedoch freiberuflich bereits im Homeoffice gearbeitet haben, bevor es Corona gab, haben auch einige Regelungen zu beachten. Hier gelten die Grundlagen, die für jeden Selbstständigen greifen.

Grundsätzlich müssen sich immer beide Parteien an die Vereinbarungen und Verträge halten. Aus diesem Grund sollte es so ein Papierstück immer geben, bevor das Arbeiten zu Hause beginnen kann.

Schreibtisch eines Büroangestellten

Die Vor- und Nachteile im Homeoffice

Wie bei so ziemlich jedem Beruf gibt es bei dieser Art der Arbeit positive und negative Aspekte. Auch wenn es auf den ersten Blick alles sehr schön wirken mag, gibt es einige Punkte, die als Nachteil im Homeoffice gesehen werden.

Die Arbeit zu Hause mag sehr praktisch sein, jedoch ist es nicht für jeden Menschen geeignet. Alleine die sozialen Aspekte sind ein guter Punkt, den viele Menschen bei dem Job im Homeoffice unterschätzen.

Natürlich haben Sie zu Hause mehr Ruhe als im Büro. Es kommt nicht immer jemand in das Zimmer oder an den Schreibtisch und hat eine Frage oder ein Anliegen. Aber genau das kann schnell zum Nachteil werden.

Das Gespräch mit den Kollegen oder auch die gemeinsame Pause zu festen Zeiten kann viele Menschen depressiv machen. Wenn Sie also von zu Hause aus arbeiten, sollten Sie einen sozialen Ausgleich schaffen.

Selbstdisziplin ist eine Eigenschaft, die unbedingt vorhanden sein muss, wenn Sie zu Hause arbeiten. Sie haben hier keinen Chef im Nacken oder Kollegen, die darauf achten, dass Sie im Rhythmus bleiben.

Gerade in den eigenen vier Wänden ist es sehr schwer, strukturiert in den Tag zu gehen. Ablenkungen wie das Telefon, die Türklingel oder auch die eigenen Kinder kommen sehr häufig vor.

Sie werden schnell merken, dass Sie in ein bequemes Muster verfallen. Um diesem entgegenzuwirken, können feste Tagesabläufe helfen. Fangen Sie zu einer bestimmten Uhrzeit mit der Arbeit an, unabhängig von dem was gerade zu Hause passiert.

Von Vorteil ist jedoch der eigene Rhythmus. Jeder Mensch hat diesen und arbeitet dann je nach Tageszeit und befinden effektiver und vor allem auch produktiver. Manchen Menschen fällt es leichter, am Vormittag etwas zu schaffen.

Andere Menschen sind am Nachmittag viel leistungsstärker. Im Homeoffice können Sie alleine entscheiden, zu welcher Zeit Sie am besten arbeiten können. Sie können sich so nach Ihrem Biorhythmus richten.

Arbeit am Laptop

Der richtige Weg zum Homeoffice

Nicht nur die Entscheidung ist wichtig, wenn es um die Arbeit zu Hause geht. Es gibt unterschiedliche Kriterien, die Sie und auch Ihr Arbeitgeber erfüllen müssen, damit Sie produktiv sind.

An erster Stelle steht die Vereinbarung zwischen Ihnen und Ihren Arbeitgeber. Hier werden die Homeoffice Regeln festgehalten. Das bietet beiden Parteien eine gewisse Sicherheit und außerdem können so wichtige Fakten genau festgelegt werden.

Also nächsten Punkt sollten die Gegebenheiten für ein Homeoffice überprüft werden. Ideal ist ein abgeschlossener Raum, in dem sich ein Schreibtisch befindet und ein passender Stuhl. Sie sollten hier unbedingt auf die gesundheitlichen Aspekte achten.

Sobald dieser Vorkehrungen abgeschlossen sind, geht es um die Technik. Diese wird von Ihrem Arbeitgeber gestellt. Sollte das nicht der Fall sein, dann sollte er sich an den Kosten jedoch beteiligen.

Dieser Fakt wäre ein guter Punkt, der in die Vereinbarung für die Tätigkeit von zu Hause, eingefügt werden sollte. Erst wenn die Möbel und die Technik stimmen, können Sie effektiv sein und Ihre Arbeit beginnen.

Schaffen Sie sich in Ihrem Alltag Zeitfenster, die rein für die Arbeit sind. Gehen Sie hier nicht an Ihr Telefon, lassen Sie sich nicht von Ihrem Handy ablenken und erklären Sie auch Familienmitgliedern, dass Sie arbeiten müssen.

Gerade an diesem Punkt treten die meisten Schwierigkeiten im Homeoffice auf. Die Ablenkungen und Verführungen sind sehr hoch. Selbstdisziplin können Sie jedoch trainieren und lernen.

Nur wenn Sie in diesem Punkt genug Disziplin aufbringen, werden Sie dauerhaft Erfolg mit Ihrem Homeoffice haben. Sie müssen klare Grenzen ziehen zwischen Ihrer Arbeit und Ihrem Privatleben.

Die richtige Ausstattung in Ihrem Homeoffice

Nur wenn eine gute Basis vorhanden ist, kann auch der Rest gut werden. Aus diesem Grund sollten Sie die Ausstattung auf keinen Fall unterschätzen. Es reicht nicht aus, nur einen Laptop und ein Sofa zu haben.

Möchten Sie ein Homeoffice einrichten, sollten Sie einige grundlegende Fakten unbedingt beachten. Nur so kann das Vorhaben effektiv gelingen. Nehmen Sie die richtige Einrichtung nicht auf die leichte Schulter.

Grundsätzlich ist es immer von Vorteil, wenn Sie Ihr Homeoffice in einem separaten Raum unterbringen. Bei vielen Familien ist das jedoch nicht möglich, sodass der Schreibtisch im Wohn- oder Schlafzimmer platziert werden muss.

Achten Sie unbedingt darauf, dass der Schreibtisch nicht nur ausreichend hoch, sondern auch groß ist. Ebenso ist der Stuhl sehr wichtig. Sparen Sie auf keinen Fall an diesen beiden Dingen.

Die richtige Atmosphäre ist ebenfalls sehr wichtig für eine effektive und vor allem produktives arbeiten. Es sollte aufgeräumt sein, aber nicht steril wirken. Mit ein paar bunten Akzenten könne Sie die Umgebung schnell aufpeppen.

Achten Sie außerdem darauf, dass Sie genügend Stauraum haben. Neben kleinen Dingen wie einem Stift oder auch einer Lampe werden Sie vieles andere Utensilien benötigen. Je nach Arbeit kann das mehr oder weniger sein.

Schreibtisch für Heimarbeit

Der Stauraum muss sich dabei nicht zwingend unter dem Schreibtisch befinden. Ein kleines Regal über dem Bildschirm und die passenden Boxen können nicht nur das Raumklima positiv beeinflussen.

Der wichtigste Punkt neben der Gesundheit, ist jedoch der Aspekt, dass Sie sich wohlfühlen müssen. Wenn es unbequem ist oder Sie sich nicht gerne an dem Schreibtisch aufhalten, wird sich das negativ auf Ihre Arbeit auswirken.

Die Finanzen im Homeoffice

Natürlich stellt sich bei der Arbeit zu Hause auch die Frage der Bezahlung und eventuellen Mehrkosten. Hierzu sollten Sie unterschiedliche Fakten berücksichtigen und gegeneinander rechnen.

Sobald Sie von zu Hause aus arbeiten entfallen die Kosten für den Arbeitsweg. In diesem Fall sparen Sie am Benzin oder Diesel. Auch die Fahrkarte für öffentliche Verkehrsmittel fallen in diesem Moment weg.

Dafür steigen die Kosten für Strom und Heizung. Sie halten sich nun länger in Ihrer Wohnung oder im Haus auf. Im Grunde ist hier also kein wirklicher Verlust zu spüren. Ihren Lohn oder Ihr Gehalt bekommen Sie weiterhin wie gewohnt.

In manchen Fällen beteiligt sich Ihr Arbeitgeber auch an den anfallenden Kosten für die Technik, das Internet oder auch an den Strom- und Heizkosten. Hier gibt es jedoch keinen generellen Anspruch auf Erstattung der Kosten.

Grundsätzlich sollten Sie sich jedoch auch im Homeoffice über die Finanzen Gedanken machen. Legen Sie Ihr Geld sinnvoll an und überlegen Sie wie Sie sparen können. Auch ein Fond oder andere Möglichkeiten bieten Sicherheit in der Zukunft.

Als Angestellter haben Sie eine gewisse Sicherheit. Sollten Sie jedoch als Freiberufler im Homeoffice tätig sein, ist eine feste finanzielle Absicherung unbedingt notwendig. Legen Sie sich also ein wenig Geld auf die hohe Kante.