Was die Energie- und Gaspreisentwicklung für die deutsche Industrie bedeutet

Privathaushalte spürten bereits durch die Einführung der CO2-Steuer im Januar 2021 einen deutlichen Anstieg der monatlichen Nebenkosten. Viele Vermieter preisten die neue Abgabe bereits zu Beginn des letzten Jahres ein, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Obgleich das Coronajahr einen deutlichen Rückgang der Benzinpreise bedeutete, gleicht diese kurze Periode der Entspannung nicht im Ansatz die steigenden Energiekosten seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine aus. Die hohen Kosten für Gas und Öl machen inzwischen auch der Industrie zu schaffen. Firmen sind gezwungen, die erhöhten Fixkosten an die Endverbraucher weiterzugeben und müssen trotzdem um ihre Existenz bangen. Positiv an dieser Entwicklung ist, dass Unternehmen nun deutlich vermehrt auf Ihren Verbrauch achten und viel Wert darauf legen, keine Energie zu verschwenden.

Was Firmen unternehmen können, um ihre Energiekosten zu senken

Um der Gaspreisentwicklung in Deutschland entgegenzuwirken, können Unternehmen sich zunächst an den klassischen Energiespartipps orientieren, wie sie bereits in der Grundschule gelehrt werden:

  • Stoßlüften, statt Fenster auf Kipp
  • Licht aus, sobald der Raum leer ist
  • Geräte vollständig ausschalten, statt sie in den Stand-by-Modus zu versetzen
  • Raumtemperatur um einige Grad verringern
  • Energiesparlampen oder LED-Technik verwenden
  • Ineffiziente Heizsysteme gegen moderne Anlagen tauschen

Neben diesen klassischen Maßnahmen zur Energieeinsparung haben Firmen zusätzlich die Möglichkeit, Ihre Mitarbeiter für das Thema Energiesparen zu sensibilisieren. Schließlich sollte der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen und den endlichen Ressourcen der Erde ohnehin ein grundlegendes Ziel der Gesellschaft sein, um zukünftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft zu gewährleisten.

Sogenanntes Energiekostenmanagement und Energiecontrolling bietet Unternehmen erhebliches Einsparpotenzial. Die Beauftragung einer erfahrenen Consulting-Firma kann selbst kleineren Betrieben helfen, unnötige Kosten einzusparen und ganz nebenbei den CO2-Ausstoß durch den Betrieb zu verringern.

Wie lange müssen wir noch mit hohen Gaspreisen rechnen

Trotz geplanter Gaspreisbremse, die von Anfang März 2023 bis April 2024 und rückwirkend für die Monate Januar und Februar des nächsten Jahres gelten soll, gibt es keine Anzeichen für eine Entspannung der Lage am Energiemarkt. Zu lange war Deutschland abhängig von billigem Gas aus Russland, als dass sich innerhalb weniger Monate ein Ersatz finden ließe. Angesichts dessen sind mögliche Aufwendungen für moderne Energiemanagementsysteme und die Sensibilisierung der Mitarbeiter für den Umgang mit Energie im Betrieb wie auch zu Hause eine Investition in die Zukunft.

Selbst wenn die Energiekosten in einigen Jahren sinken sollten, bleibt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und den schonenden Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen bestehen. Hinzu kommt, dass Gas und Öl nicht unendlich vorhanden sind und früher oder später eine weitere Verknappung der fossilen Energieträger unumgänglich ist. Daher ist die frühe Investition in nachhaltige Energie und in Programme zur Energieeinsparung ein wichtiger Faktor, um langfristig am Markt partizipieren und gegen Mitbewerber bestehen zu können.