„Bedingungslos kostenlose Kontoführung“. Das war bisher einer der Hauptgründe, weswegen sich Kunden in der Vergangenheit gern für das ING Girokonto entschieden haben. Damit ist seit diesem Monat jedoch Schluss.
Wie die ING ankündigte, solle die Kontoführung ab Mai 2020 für einige Kunden nicht mehr kostenlos sein. Wie hoch die Kontoführungsgebühren sind und welche Personengruppen das Girokonto der ING weiterhin kostenfrei nutzen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Für wen gelten die neuen Kontoführungsgebühren?
Ein gebührenpflichtiges Girokonto ist bei vielen Banken bereits seit langer Zeit eingeführt worden. Aufgrund von hohen Kosten in Sachen technologischer Entwicklung, Karten und weiteren Services der ING, hat sich nun auch diese Bank für Kontoführungsgebühren entschieden.
Viele Kunden können jedoch durchatmen; Solange man das Girokonto bei der ING als Gehaltskonto nutzt und monatlich über 700 Euro an Einzahlungen verbucht werden, fallen zukünftig auch weiterhin keine Gebühren an.
Woher dieses monatliche Einkommen stamme, sei für die ING irrelevant. So können auch Rentner, Pensionierte oder Freiberufler weiterhin ein kostenloses Girokonto führen, solange sie im Monat 700 Euro verbuchen. Sollten diese Einzahlungen in einem Monat ausfallen oder unter der genannten Grenze liegen, würden die Gebühren für den jeweiligen Zeitraum berechnet.
Auch Kontoinhaber unter 28 Jahren müssen sich weiterhin keine Sorgen machen. Bis zu diesem Alter bleibt das Girokonto bei der ING frei nutzbar. So werden auch Studenten mit einem geringeren monatlichen Einkommen bei der ING gehalten. Auch andere Services, wie das kostenlose Geldabheben oder die Visa-Karte, sollen zukünftig kostenfrei bzw. gleich günstig bleiben.
Die ING wolle mit den neuen Gebühren lediglich jene Kunden zu einem Wechsel ihres Gehaltskontos zur ING ermutigen, die das Girokonto bisher nur zum „Geld lagern“ nutzen würden.
Wie viel kostet das ING Girokonto?
Wer das Girokonto bei der ING nur als Zweitkonto ohne regelmäßige Einkünfte führt, ist in Zukunft zu einer vergleichsweise hohen Kontoführungsgebühr verpflichtet. 4,90 EUR / Monat fallen nun für ein Konto an, welches von einer Person über 28 Jahren und Einzahlungen unter 700 EUR / Monat geführt werde.
Auch wenn eine relativ kleine Kundenanzahl von diesen Gebühren betroffen ist, so sind nach Rechnungen der Süddeutschen Zeitung ab dem 01.05.2020 immerhin ein Viertel der ING-Kunden zu einer Zahlung der Kontoführungsgebühren verpflichtet.
Ob diese Bestandskunden nun ihr Girokonto zu einem aktiven Gehaltskonto „umwandeln“ oder zu anderen Kreditinstituten wechseln, bleibt abzuwarten. Schließlich haben nur noch etwa 40 Banken ein vollkommen kostenloses Girokonto anzubieten. Bei 60 Konkurrenten gelten ähnliche Regelungen, wie sie nun auch die ING anbietet.
Das ING Girokonto: Übersicht
Neben der Erhebung einer Kontoführungsgebühr bleiben sonstige Leistungen und Services des Girokontos des eigenständigen Kreditinstitutes unverändert;
Neben der EC-Karte erhält man bei Eröffnung des Kontos eine Visa-Karte zugeteilt, mit der man eine bestimmte Dispo ausreizen kann. Weitere Vorteile sind die kostenlose Geldabhebung von mind. 50 Euro überall in Deutschland.
Diese Bargeldabhebungen sind an 1.200 Automaten der ING, sowie bei ALDI SÜD, REWE, PENNY Markt, toom Baumarkt und dem Netto Marken-Discount möglich. Wer an fremden Automaten – bzw. außerhalb der EU – Geld abheben möchte, kann dies mit einer Gebühr von 5,00 EUR überall tun.
Auch Einzahlungen von Bargeld sind mittlerweile an vielen Automaten, alternativ ab 50 Euro bei Filialen der Reisebank, möglich. Insgesamt stellt die ING also weiterhin eine gute Alternative zu Konkurrenten, wie der DKB oder N26 dar.
Nur wer sein Girokonto als Zweitkonto zur „Lagerung“ von Geld nutzen will, sollte sich der hohen Kontoführungsgebühren bewusst sein. Um trotzdem die Vorteile dieses Girokontos nutzen zu können, ist es natürlich weiterhin möglich monatlich 700 Euro von seinem Gehaltskonto auf das Girokonto der ING zu überweisen.
Diese Möglichkeit nutzen viele, um beispielsweise die Vorteile einer VISA-Kreditkarte nutzen zu können. Um den Risiken zu entgehen, ist ein Dauerauftrag vom Gehalts- auf das Girokonto zu empfehlen.
Beim Experten für Girokonten gibt es weitere Infos zum ING Girokonto.