Inzwischen ist das Kino zu einem Milliardengeschäft geworden. Für leidenschaftliche Cineasten ist Kino aber mehr als nur einen Film anzusehen: die große Leinwand, der Surround-Sound, die Polstersessel, der Geruch und das Geraschel von Popcorn, möglicherweise ein Date, Erinnerungen, Zeitgeist – Kino bedeutet Emotionen. Nach wie vor ist das Kino nicht aus der Unterhaltungslandschaft der Bundesrepublik wegzudenken. Dennoch verschwinden nach und nach die kleinen Lichtspielhäuser und Programmkinos, übrig bleiben die großen Ketten. Mit insgesamt 220 Kinos stellen die fünf größten Kinobetreiber zwar nur etwa ein Siebtel aller 1630 Kinos in Deutschland, mit 338.300 Sitzplätzen teilen sie sich jedoch einen Marktanteil von mehr als 40%. Wir stellen in folgender Liste die fünf größten Kinoketten Deutschlands vor:

Platz 1: Cinestar

Cinestar wurde bereits 1948 in Lübeck von Hilma und Albert Kieft gegründet. Stammhaus blieb bis 2004 das Kino Lichtspiele Hoffnung in Lübeck, das aber nach einem Brand endgültig geschlossen werden musste. Inzwischen ist die Gruppe auf 54 Kinos an 52 Standorten angewachsen und zeigt seine Filme auf 414 Leinwänden. Mit mehr als 96.000 Sitzplätzen ist Cinestar Marktführer in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt rund 2700 Mitarbeiter. Laut Angaben des Betreibers, lag die Besucherzahl im Jahr 2016 bei mehr als 15 Millionen Menschen.

Platz 2: Cineplex

Die Cineplex-Gruppe wurde 1996 gegründet, das erste Kino unter dem gemeinsamen Label wurde 1997 in Bruchsal eröffnet. Die Besonderheit an Cineplex ist, dass sie ein Zusammenschluss aus selbtändigen Betreibern ist, die selbst über ihr Programm bestimmen können aber bei der Organisation kooperieren und mit einem gemeinsamen Marketing auftreten. Der Dachverband der Gruppe hat seinen Unternehmenssitz in Wuppertal. Inzwischen führt die Cineplex-Gruppe 90 Kinos in 66 deutschen Städten mit 530 Leinwänden. Insgesamt bietet die Kette Platz für mehr als 91.000 Besucher. Auch wenn das Unternehmen den Status als Marktführer in Deutschland für sich beanprucht, reicht es nach Zahl der Sitzplätze nur für Platz 2. Allerdings wächst Cineplex schneller als die anderen Ketten, allein im Jahr 2015 wurden sechs neue Kinos eröffnet. Seit der Gründung wachsen auch die Zuschauerzahlen stetig. Das Unternehmen begrüßte laut eigenen Angaben im Jahr 2015 fast 20 Millionen Besucher in ihren Kinos.

Platz 3: Cinemaxx

Der Kinobetreiber Cinemaxx wurde 1998 als Aktiengesellschaft gegründet und war damit das erste Kinounternehmen, das an der Frankfurter Börse notiert war. Die Anfänge gehen aber bereits auf das Jahr 1973 zurück. Hans-Joachim Flebbe eröffnete damals in Hannover sein erstes Kino. Heute ist die Cinemaxx Holding eine hundertprozentige Tochter der britischen Kinokette Vue Entertainment. Die Cinemaxx-Gruppe betreibt in Deutschland 33 Kinocenter an 29 Standorten und bietet vor 289 Leinwänden Platz für 73.000 Besucher. Neben Deutschland ist die Kette auch stark in Dänemark vertreten und beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter.

Platz 4: UCI

Die Abkürzung UCI steht für United Cinemas International. Das erste UNI Kinowelt-Theater eröffnete 1990 in Hürth bei Köln. Dieses war bei der Eröffnung das erste deutsche Multiplex-Kino. Im März 2017 wurde die Gruppe von der Nordic Cinema Group übernommen, dem größten europäischen Kinobetreiber. Die United Cinema International betreibt in Deutschland und Österreich 26 Mulitplex-Kinos. Davon entfallen allein auf Deutschland 203 Kinosäle mit mehr als 50.000 Plätzen.

Platz 5: Kinopolis

Kinopolis gehört zu den traditionsreichsten Lichtspielhäusern der Bundesrepublik und kann auf eine mehr als 100-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. Den Grundstein für Kinopolis legte 1905 August Daub, der sein ersten Kino in Baden-Baden eröffnete. Zehn Jahre später folgte der erste Kinopalast, die Kammer-Lichtspiele in Stuttgart. Das Familienunternehmen mit Sitz in Darmstadt, betreibt mittlerweile 17 Kino-Center von Bonn bis München mit 127 Leinwänden und etwa 28.300 Sitzplätzen.